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Das Märchen vom IT-Fachkräftemangel

Immer wieder, von Zeit zu Zeit, kommt irgendwer daher und verkündet einen überaus beunruhigenden IT-Fachkräftemangel. Jetzt gerade war's Jürgen Gallmann, der Deutschland-Chef von Microsoft. Im Jahr 2000 endete die Diskussion in der Auflage der sogenannten "deutschen Green-Card". Diversen Berichten nach zu urteilen war diese Aktion nicht sehr erfolgreich.

Das eigentliche Ziel hinter der Diskussion war, so könnte man meinen, durch die steigende Anzahl Bewerber den Marktwert zu senken. Im Klartext: Man kann billiger einstellen, wenn es mehr Bewerber gibt.

Schon 2001 veröffentlichte die c't ein Interview mit Prof. Norman S. Matloff, der den angeblichen Mangel an
IT-Fachkräften mal genauer unter die Lupe nahm.

Die Arbeitgeber mögen die H-1Bs, weil sie billiger arbeiten.

Matloff kommt zum Ergebnis, daß das H-1B Programm schlicht auf Druck der Industrie aus dem Ruder gelaufen ist. Das ursprüngliche H-1 Programm sollte "die klügsten und besten" in's Land holen und nicht die Guten durch die Billigeren ersetzen.

Kategorien: Zeitgeist | 0 Kommentare
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Marco Gabriel am : Zuwanderung von spargelstechenden Akademikern

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Wie passt zusammen, daß die Regierung laut einem Bericht des Spiegel die Regeln für Zuwanderung von hochqualifizierten Akademikern vereinfachen möchte während in Deutschland so viele Akademiker arbeitslos sind und von Hartz 4 leben müssen, daß der lustige

Kommentare

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shak am :

Ich gebe Dir vollkommen recht.

Nur etwas kritisches Hinsehen lässt einen entdecken, dass am Arbeitsmarkt in Wahrheit ein Angebotsüberhang von Arbeitskräften (gerade von IT Fachkräften) herrscht. Und das wird auch nicht mehr so schnell besser, da die Wirtschaft in unseren Breitengraden schon längst an der Überproduktion (und der "Überproduktivität") am ersticken ist.

Das Geschrei um Fachkräftemangel ist nur dazu da, den Preiszerfall des Produkts "Arbeitskraft" noch künstlich oben zu halten und gleichzeitig den Import billigerer Leute zu legitimieren. Nur so lässt sich nämlich für eine Firma noch eine Gewinnspanne erzielen - oder zumindest kostendeckend produzieren.

Die Probleme liegen tief, sehr tief. Da will man lieber gar nicht hinsehen.

Bitmuncher am :

Mittlerweile hat sich auf dem Markt ja einiges geändert. Im Oktober gab es 45.000 Stellen, die nicht besetzt werden konnten. Der Trend hat sich also fortgesetzt und der damals angesprochene Fachkräftemangel ist mittlerweile kein Märchen mehr (auch wenn er es 2001 noch war).

Goldengirl am :

Es dürfte sich leicht feststellen lassen,
ob der angebliche Fachkräftemangel nun
Makulatur oder Tatsache ist, wenn einer
die entsprechenden Stellenausschreibungen
im Internet und anderen Medien zu zählen bereit wäre. Oder sich zumindest einen Überblick verschaffte.

Deprinformatiker am :

Ich bin Diplom-Informatiker, jung, ungebunden, flexibel, belastbar. (1,x in 10 Semesters). Warum gestaltet sich die Suche nach einer Tätigkeit so schwierig. Ich kann sogar Berufserfahrung vorweisen.

Bitmuncher am :

Das kann ich dir auch nicht sagen. Schau mal bei Xing rein, was da an Jobangeboten momentan aktuell ist. https://www.xing.com/jobs/search/new Da ist eigentlich für fast jeden was dabei, vom Admin, über Entwickler bis hin zum Projektmanager. Da sollte sich doch was finden lassen. :-)

alter Informatiker am :

Hallo,

wir sind eine Gruppe von Informatikern aus dem Umfeld Cisco-Netzwerke. Wir waren wir bei einem großen IT- und Elektronikkonzern (München) angestellt. Alle um die 40 und mit ca 10 - 12 Jahren Erfahrung. Wir wurden aus betrieblichen Gründen entlassen (passten nicht mehr ins Gehalts- und Altersprofil). Die Suche nach einer neuen Anstellung blieb bei allen bisher erfolglos. Anbebote vom Arbeitsamt (Pförtner- und Lageristenstellen) sind wenig verlockend. Der Fachkräftemangel der deutschen Industrie ist ein böswilliges Märchen. Wir können nur dringend von einem MINT-Studium abraten. Die Industrie sieht uns nur als Verbrauchsmaterial, das man nach einiger Zeit wegwirft.

Bitmuncher am :

Ich denke eher, dass die Industrie mittlerweile eher flexible Leute braucht, die nicht nur auf ein Thema spezialisiert sind. Mir als Sysadmin für Linux, Solaris und BSD fällt die Jobsuche jedenfalls nicht schwer. Wenn ich mich bisher irgendwo beworben habe, hab ich den Job auch bekommen und die Firmen waren froh endlich jemanden mit Erfahrung zu bekommen. Vielseitigkeit und Flexibilität sind gefragt. Cisco wird gesucht?

- Wirecard Technologies AG in Grasbrunn sucht Netzwerk-Administrator mit Cisco-Kenntnissen;
- VMR Consultants sucht für Zürich oder Basel Cisco Network Engineers x 5 - Financial Services Sector;
- für bundesweiten und internationalen Einsatz sucht P3 communications GmbH einen Network Consultant - Data Network sowie einen Network Consultant - Voice Signalling Services;

Und das sind nur die, die Xing mir beim Suchwort 'cisco' auswirft. Angebote für Netzwerk-Admins im Allgemeinen gibt es wesentlich mehr.

fromos am :

Aus einem Mangel kann sehr schnell ein Überschuss werden. Da braucht es nur eben mal wieder eine kleine Krise.
Es gibt doch so viele Ressourcen für IT Fachkräfte in Deutschland, bestände bei den IT Unternehmen selbst einfach eine größere Bereitschaft sich neuen flexiblen Denkansätzen zu öffnen.
Ich kann nur die Lektüre des nachfolgenden Artikels empfehlen:
http://www.fromos.eu/blog/2011/07/03/it-fachkraeftemangel-in-deutschland/

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