Wahl-O-Mat in MV, die 2.
Wie ein Sprecher der CDU mittlerweile einräumte, hat man sich unter den beiden großen "Volksparteien" wohl abgesprochen bei der Ablehnung des Wahl-O-Mat. Man hörte es gäbe zu viele Fragen im Katalog, die sich nicht mit Ja oder Nein beantworten ließen und eine differenziertere Antwort verlangen. In anderen Worten: Sie stehen mit dem Rücken zu Wand, wenn man die ganze heiße Lust aus der Antwort nähme und ihre Antworten auf ein simples "Ja" oder "Nein" zurückführt.
Super, Jungs. Sowas nennt man in der Wirtschaft auch "Kartell" und man tut alles, damit es nicht entsteht. Der Dumme dabei ist nämlich der Kunde respektive in diesem Falle der Wähler.
Diese Haltung wäre für mich, wenn ich dort wählen dürfte, auch eine klare Ablehnung dieser Parteien wert.
Kommentare
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Andreas Kolbe am :
Fest steht, es wird keinen Wahl-O-Mat für die Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern im September geben. Wie heise online in einer aktuellen Pressemeldung mitteilte, wollen CDU und SPD die Parteipräferenz in Mecklenburg-Vorpommern, trotz des Erfolgs des Wahl-O-Mat, nicht von 30 politischen Thesen abhängig machen. Diese Ansicht mag man teilen oder nicht; an alternativen und leicht zugänglichen Informationsangeboten zu Wahlen besteht indes kein Mangel.
Kein Grund traurig zu sein!
Das Berliner Start-Up Nautilus Politikberatung bedauert den Entschluss auf den Wahl-O-Maten zu verzichten, bietet aber bereits seit der Bundestagswahl 2005 eine bessere Alternative, ohne die politische Willensbildung auf das Format einer Quizsendung, nach dem Motto "Wer wird Kandidat" einzuengen.
Durch seine übersichtliche Struktur und die zur Verfügung gestellten Verweise, ermöglicht der WAHLBEGLEITER eigene Vergleiche anzustellen, abseits von den reduzierten Pro/Contra Gegenüberstellungen. „Gerade weil die großen Volksparteien sich in Ihrer Programmatik kaum von einander unterscheiden, sollten sich die Wähler mit den entscheidenden Details beschäftigen und sich selbst auf Recherche begeben“, meint der Sozialwissenschaftler Andreas Kolbe über die Möglichkeiten neuer Medien im modernen Parteienstaat.
Lassen sich die Wahlbeteiligung und des Interesse an Wahlen steigern?
Über die Höhe von Wahlbeteiligungen lässt sich vortrefflich streiten. Die einen meinen, eine Gefährdung darin zu sehen, dass sich immer mehr Bürger der Wahltugend verschließen, andere wiederum sehen darin eine Rückkehr zur Normalität in demokratischen Gesellschaften.
Unbestreitbar bleibt der Bedarf nach handfesten und authentischen Informationen. Diese können im Rauschen der Massenmedien immer weniger differenziert vorgefunden werden. Der Wahlbegleiter basiert auf der Überlegung, durch eine Komplexität reduzierende Struktur und ausgewählte Inhalte für mehr qualitative Informationen zu sorgen.
Zur Orientierung politisch interessierter Menschen und Wähler gehört unweigerlich der Anspruch, eigene Erfahrungen durch Vergleiche und Analysen zu sammeln und Originalquellen selbst zu sichten. Dies ist mit Hilfe der neuen Medien heute möglich und sollte darum konsequent einem möglichst breiten Publikum offeriert werden.
Untersuchungen zeigen, dass das Misstrauen gegenüber dem sinnstiftenden Medien-Fastfood steigt. „Der moderne Demokrat wählt selbst aus und hinterfragt, vergleicht und bildet sich seine eigene Meinung. Der Wahlbegleiter soll dies vereinfachen“ konstatiert der Ideengeber Stephan Götze.
Der Wahlbegleiter für die Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern am 17. September 2006 ist kostenlos im Internet unter www.nautilus-politikberatung.de oder www.wahlbegleiter.de zu finden. Das Webbrowser-Plugin ist für den Internet Explorer und Firefox Browser erhältlich.
Medien- und Kooperationspartner können den Wahlbegleiter kostenlos Ihren Lesern und Mitgliedern als Mehrwert zu Ihrer Wahlberichterstattung im Vorfeld und während der Wahl anbieten.