Linux Mint - der erste Eindruck
Ich bin vor einiger Zeit auf Linux Mint gestoßen, eine Linux Distribution, die direkt auf Ubuntu basiert, aber speziell auf Desktops ausgerichtet ist und bereits viele in Ubuntu noch nicht enthaltene Plugins oder Erweiterungen enthält. Slogan von Linux Mint ist "from freedom came elegance" und der beschreibt die Ausrichtung der Distribution auch schon ganz treffend.
Installation
Die Installation von Mint ging sehr unproblematisch. Die Live-CD gebootet, den Installer gestartet, manuell partitioniert und die Installation lief ca. 15 Minuten ohne weitere Rückfragen durch, nur von einem Fortschrittsbalken unterstützt. Danach entfernte ich die CD, bootete den Rechner neu und Mint startete fast problemlos.
Einzig die Desktop-Effekte für die ATI X1300 und mein Intel 3945 WLAN Modul wurden nicht aktiviert. Nach ein wenig Handauflegen (Aktivieren proprietärer Treiber über entsprechende Menüpunkte) liefen auch diese Komponenten und ich konnte die Desktop-Effekte aktivieren.
Eindruck
Im Vergleich zu einer Ubuntu 7.10, auf der ich die Desktop-Effekte auch hatte, wirkt Mint aber irgendwie träger, langsamer, nicht ganz so flüssig. Alle Effekte funktionieren allerdings problemlos, selbst der Cube für die Desktopumschaltung ist aktiviert. Dieser fehlt bei der Ubuntu 7.10 sogar im erweiterten Modus.
Ein weiteres Problem ist WLAN, obwohl man eigentlich davon ausgehen müsste, daß eine 3945 wirklich nichts exotisches ist, genau wie WLAN an sich. Die Karte wird beim Systemstart auch erkannt, der entsprechende Treiber wird aktiviert, aber die Verbindung zum Access Point wird nicht hergestellt und bricht nach einem Timeout ab. Das verlängert den Bootvorgang um einiges und führt dazu, daß nach dem Start kein Netzwerk zur Verfügung steht. Mit einem simplen "/etc/init.d/networking restart" funktioniert dann alles auf Anhieb und problemlos und die WLAN Verbindung wird aktiviert. Also wird es vermutlich ein Timing- oder Abhängigkeitsproblem sein, mit dem ich mich noch zu beschäftigen habe.
Fazit
Unterm Strich macht Mint eine gute Figur. Das, was man unter einem Desktop-Ubuntu nach der Installation noch nachrüstet ist bereits integriert und fügt sich alles gut in einem Gesamtsystem ein. Ein paar Haken hat die Distribution noch, diese sind jedoch für Menschen mit etwas Linux-Erfahrung schnell zu beheben.
Als Desktop-Linux ist Mint einen Blick wert.
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