Fetchmail Alternativen
Fetchmail, der fast alles könnende Dinosaurier unter den Mailabholern, ist zwar weit verbreitet, aber mindestens genauso unbeliebt. Fetchmail kann viel und ist leicht zu konfigurieren, sofern man für jede Mail-Adresse ein separates Konto beim Provider und bereit ist, jedem Mailnutzer auch einen Linux-Account zu geben. In einer Welt der virtuellen Maildomains ist es dagegen eine mittlere Katastrophe, mit Fetchmail arbeiten zu müssen.
Alternativen zu Fetchmail gibt es zwar, ob sie für den jeweiligen Fall aber besser sind, muss jeder für sich beurteilen:
- mpop: Kein Daemon-Modus, kein SMTP Delivery, kein IMAP Support, kein Multidrop, schneller als Fetchmail, eigene Filter können integriert werden um eine Mail bereits beim Provider zu löschen, kann direkt in mbox und maildir ablegen oder einem MDA übergeben.
- getmail: Kann Multidrop, kein SMTP Delivery, Auslieferung an mehrere Ziele gleichzeitig, Mails können einem MDA übergeben werden. Ach ja, da es in Python geschrieben wurde, macht das eigene Änderungen relativ leicht.
- mailget: Fetchmail Replacement in Perl, viel mehr steht auf der Homepage nicht.
Wer SMTP Delivery nicht benötigt, kommt sicherlich mit getmail oder mpop klar. Getmail sieht für mich auf den ersten Blick wie die beste Alternative aus. Benötigt man allerdings SMTP Delivery um die Mails noch mal in den lokalen Postfix rein zu kippen um sie dort dann an Virenscanner oder Spamassassin weiter zu leiten, sollte sich darüber hinaus noch msmtp anschauen.
msmtp ist ein SMTP Client, der als MDA Mail von den Programmen oben annimmt und an einen SMTP Server wieder einspeisen kann. Somit würde die E-Mail den Weg Provider -> getmail/mpop -> MDA Delivery -> msmtp -> lokaler SMTP -> ... nehmen. Das ist sicherlich einen Versuch wert.
Kennt ihr weitere Alternativen? Dann nur her damit.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt
djf am :
Nach langer Fehlersuche habe ich heute gelernt, dass Mails welche mit Getmail geholt und an Postfix weitergeleitet werden nicht durch smtpd laufen und somit auch nicht meinen SMTP Contentfilter durchlaufen. Anstatt jetzt aber mit Msmtp noch eine weitere Komponente ins Spiel zu bringen kann man auch den selben Contenfilter für den lokalen Versand wiederverwenden. Dazu muss man einfach in master.cf unter 'pickup' den Contentfilter angeben.
Eine Übersicht der wichtigsten Postfixkomponenten gibts unter: http://www.akadia.com/services/postfix_spamassassin.html
Dort sieht man auch gut, dass Mails aus dem Netz über smtpd reinkommen, während lokale Mails über Pickup laufen. Im weiter unten wird auch gleich ausführlich beschrieben wie man Contentfilter definieren und einbinden kann.
Hoffe das hilft dem Einen oder Anderen. Gruss, dave
bofh am :
bofh am :
man kann aber sowohl im daemon wie auch per cron das ganze einfach mit einer zentralen fetchmail conf fahren
allerdings hat das den nachteil das alle account sequentiell abgegrast werden und eine weitere instanz nicht so ohne weiteres starten kann
es gitb aber ein kleinen script für fetchmail das parallel confs abarbeitet das modifizieren und ein directory machen mit meheren conf files und schon sieht die sache besser aus
sowas wie for each in .. do...
RK am :
https://blog.kolatzek.org/wblog/1120/fetchmail-hat-ausgedient-es-lebe-pychmail
bzw.
https://github.com/Kolatzek/PychMail